Schul- statt Stadtbücherei (10.12.2009)

Der Rat der Gemeinde Elsdorf hat mit einer Mehrheit aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Teilen der CDU beschlossen, aus der Gemeindebücherei Elsdorf eine öffentlich zugängliche Schulbücherei („Mediothek“) im Schulzentrum Angelsdorf zu machen. Der Bürgermeister hat sich erfolgreich trotz mehrfacher Aufforderung durch die FDP geweigert, Alternativen für eine Stadtbücherei im Ortskern zu suchen und auszuarbeiten. Finanziert werden sollen Umbau und Umzug aus dem Konjunkturpaket II.

 

„Damit hat der Rat der Gemeinde Elsdorf wieder einmal eine Chance vertan, Elsdorf attraktiver zu machen und ein Signal für die Belebung des Ortszentrums zu setzen. Der Bürgermeister heckt – wie gehabt – etwas im stillen Kämmerlein aus und der Rat nickt es ab.“, so Dr. Reinhard Lippelt, Vorsitzender der FDP Elsdorf.

 

Für die FDP Elsdorf stellt sich die Frage, wie man von privaten Investoren erwarten will, sich im Ortskern Elsdorfs anzusiedeln, wenn die Gemeinde selbst noch nicht einmal bereit ist, diese Möglichkeit ernsthaft zu prüfen.

 

Als der Rat die Stadtwerdung und das eigene Jugendamt beschlossen hat, war allen Beteiligten klar, dass die Bücherei aus dem Rathaus ausziehen muss. Der Bürgermeister hat in diesem Zusammenhang Umbaukosten zwischen 92.000 Euro und 148.000 Euro und zusätzlich für die Bücherei Mietaufwendungen von 3.000 Euro und nicht näher bezifferte Umbaukosten angegeben. Diese sollten durch die jährlichen Einsparungen durch das eigene Jugendamt abgedeckt werden, die aufgrund externer Gutachten zwischen 217.000 Euro und 427.000 Euro liegen sollen. Ein Konjunkturpaket II war da nicht in Sicht.

 

Das Ziel der FDP war und bleibt es, die Mittel aus dem Konjunkturpakt II so auszugeben, dass durch Einsparungen vor allem von Energiekosten in der Zukunft Mittel für die Schulen und Kindergärten und deren zeitgemäßer Ausstattung – z. B. mit PCs – zur Verfügung stehen.

 

„Es freut mich, dass die Haupt- und die Realschule nun eine sicher sehr gute Mediothek bekommt. Das wäre aber trotz einer Stadtbücherei im Ortskern auch möglich gewesen“, meint Wolfgang Gerstenhöfer, Mitglied im Ausschuss für Jugend, Schule, Soziales und Sport des Rats der Gemeinde Elsdorf.

 

„Da nun künftig weniger Geld für die Schulen und Kindergärten aus Energieeinsparungen zur Verfügung stehen wird, kann man nur hoffen, dass sich die versprochenen Einsparungen durch das eigene Jugendamt – ohne Qualitätsverlust – verwirklichen lassen und diese dann genutzt werden. Die FDP wird sich deshalb sehr intensiv mit der inzwischen vorgelegten Konzeption für den Aufbau einer Jugend- und Sozialbehörde in der Gemeindeverwaltung Elsdorf befassen“, so Gerstenhöfer weiter.