Atomausstieg – mit Vernunft und ohne Panik (15.4.2011)
Die FDP hat der Atomkraft immer skeptisch gegenüber gestanden – mit Blick auf Sicherheit und Endlagerung.
Trotzdem hat sie sie wegen des Umweltschutzes, der Versorgungssicherheit und bezahlbarer Preise als notwendiges Übel und als Alternative zur Abhängigkeit vom Öl und zur Umweltbelastung durch andere Primärenergieträger (z. B. Kohle) akzeptiert.
Energieeinsparung und erneuerbare Energien standen und stehen im Vordergrund liberaler Energiepolitik. Dies kann man bereits unter anderem im Programm anlässlich der Bundestagswahl am 5.10.1980 nachlesen. (Nur am Rande: Die Grünen wurden am 13.1.1980 gegründet und erreichten bei dieser Wahl 1,5 % der Stimmen.)
Ein Atomausstieg sofort wäre wünschenswert, ist aber nicht vertretbar, es sei denn, man nimmt in Kauf, dass es nicht mehr rund um die Uhr Strom gibt, die Preise steigen und auf viele Selbstverständlichkeiten verzichtet werden muss.
Der Strom kommt eben nicht einfach aus der Steckdose. Das Mittelalter ist für Liberale und für die überwiegende Mehrheit keine Perspektive.
Deshalb hat bereits das Abschalten der älteren Kernkraftwerke dazu geführt, dass jede Menge Atomstrom aus Frankreich importiert wird und in Polen ein Ölkraftwerk wieder ans Netz gegangen ist. Kann das wirklich eine Alternative sein?
Das mag grüne, vielleicht auch rote Energiepolitik sein, aber es ist sicher keine blau-gelbe – vor 30 Jahren und auch heute nicht.