Tourismus und Rheinland-Pfalz - zwei Welten?

Bis heute gibt es keine Antwort. Das sagt alles.

 

Von: Wolfgang Gerstenhöfer [mailto:wolfgang.gerstenhoefer@gmx.de]
Gesendet: Sonntag, 12. September 2021 21:32
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Betreff: Tourismus und Rheinland-Pfalz - zwei Welten?

 

An die

Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz

Frau Daniela Schmitt

 

Sehr geehrte Frau Ministerin,

 

vielleicht hätte sich Ihr Vorgänger mehr als Minister um sein Ressort und weniger als Generalsekretär um die "neue" FDP à la Lindner und Kubicki kümmern sollen.

 

Mein Freund und ich wollten ein paar Tage an der Mosel, in Ediger-Eller Urlaub machen. Leider mußten wir feststellen, daß Touristen im Kreis Cochem-Zell anscheinend nicht willkommen sind.

 

Es kann doch nicht sein, daß in einem Ort, der von sich als Urlaubsort Werbung macht, mehrere Restaurants ihren Ruhetag oder sogar mehrere Ruhetage auf die gleichen Wochentage legen.

 

Selbst mehrere Anrufe bei Gaststätten (Gast?) in der näheren und weiteren Umgebung brachten nur einen Erfolg, der sich letztlich  allerdings auch insofern als Mißerfolg entpuppte, als dieses Lokal wegen einer gesperrten Straße nicht zu erreichen war. Selbstverständlich war diese Sperrung nicht an die Navigationsgeräte gemeldet worden.

 

Auf der Rückfahrt versuchten wir unser Glück dann noch bei einem Gastronomen auf dem Weg. Dort gab es zwar reichlich Platz, aber um 19.50 Uhr war die Küche natürlich bereits geschlossen.

 

Noch am selben Abend habe ich die Eigentümerin der Pension darüber informiert, in der wir ein Zimmer gemietet hatten: Keine Reaktion.

 

Daraufhin sahen wir uns genötigt, den Urlaub in Ihrem Bundesland vorzeitig abzubrechen, klar mußten wir die zwei Übernachtungen bezahlen, die wir nicht mehr in Anspruch nehmen konnten, ohne möglicherweise an einem weiteren Abend keine Speisen und Getränke verkauft zu bekommen.

 

Soll man möglicherweise nur Beherbergungsbetriebe mit Voll- oder Halbpension buchen? Ist das noch zeitgemäß?

 

Wir hatten ohnehin den Eindruck, daß die Zeit an der Mosel stehen geblieben ist - Tankstelle ohne E10, Zigarettengeschäfte ohne die Packungsgrößen BP und MP und Öffnungszeiten wie vor 1989.

 

Offensichtlich geht es dem Hotel- und Gaststättengewerbe trotz der Folgen der Corona-Pandemie an der Mosel gut, zu gut.

 

Schön für die Gastronomie und ihre Mitarbeiter, schlecht für ihre möglichen Kunden. Von Gästen sollte man besser gar nicht schreiben und sprechen.

 

Falls Rheinland-Pfalz nach wie vor an Touristen interessiert sein sollte und sich als Urlaubsregion sieht, dann sehe ich für Sie und Ihr Ministerium dringenden Handlungsbedarf.

 

So werden Sie sicher auch keine Stimmen bei der bevorstehenden Bundestagswahl für Ihre Partei generieren.

 

Stand die seinerzeit noch liberale FDP nicht mal für die Idee der Marktwirtschaft, frei, sozial und ökologisch? Das Verhalten der Gastronomen mag kapitalistisch sein, marktwirtschaftlich ist es sicher nicht.

 

Mit vorzüglicher Hochachtung

Ihr Wolfgang Gerstenhöfer