Zukunft des Frankfurter Kollegiums (12.2.2014)

Liebe Moira, liebe Mitglieder des Vorstands des Frankfurter Kollegiums,
 
die Einladung zur 1. Mitgliederversammlung 2014 hat mich sehr überrascht, aber auch sehr gefreut.
 
Ich begrüße vor allem die mit der Einladung verschickten Vorschläge zur Änderung der Satzung.
 
Es wäre meines Erachtens sehr wünschenswert, wenn sich aus dem Frankfurter Kollegium (in der Piratenpartei) eine Vereinigung entwickeln würde, die allen Liberalen ein Forum unabhängig davon bietet, ob und gegebenenfalls in welcher politischen Partei sie sich engagieren und vor allem den (verbliebenen) Liberalen in der FDP und in der Piratenpartei.
 
Als ich im Herbst 2011 begonnen habe, mich bei den Piraten zu engagieren, und dann Anfang 2012 meine Mitgliedschaft beantragt habe, hatte ich die leise Hoffnung, daß sich aus der Piratenpartei Deutschland einmal die liberale Partei Deutschlands entwickeln könnte, die die FDP immer sein wollte, aber (bisher) nicht geworden ist.
 
Die Liberalen in Deutschland haben es leider seit ihren Anfängen zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht geschafft, sich in einer Partei zusammenzuschließen. Dies hat die liberale Idee, die Idee der Freiheit immer geschwächt. Dafür haben sie zwar viel erreicht, aber es hätte deutlich mehr sein können.
 
Ich bin davon überzeugt, daß es in Deutschland einen Anteil von ungefähr 20 bis 30 Prozent liberal eingestellte Menschen gibt. Sie teilen ihre Stimmen, wenn sie sich denn überhaupt (noch) an Wahlen beteiligen, auf die bestehenden Parteien auf, weil es inzwischen überall ein bißchen Liberalismus gibt.
 
Ein bißchen Liberalismus ist aber zu wenig. Es muß endlich eine Partei geben, die den Liberalismus mit allen seinen Aspekten und in allen Lebensbereichen konsequent vertritt und umsetzt - auch und gerade im Bereich der sozialen Sicherheit.
 

Für mich sind Freiheit und damit auch der Liberalismus unteilbar. Ich lehne deshalb auch Bindestrich-Liberalismen ab. Es gibt für mich nur einen Liberalismus und nicht mehrere Liberalismen. So sind politische und wirtschaftliche Freiheit zwei Seiten derselben Medaille.

 

Es muß eine liberale Partei der Bundesrepublik Deutschland und damit eine Partei für alle Menschen geben, die Freunde der Freiheit sind und Freiheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung leben wollen - unabhängig von Einkommen und Vermögen.

 

Die FDP war 1948 der erste Versuch. Er scheiterte schnell. Auch 1918 hatte es schon entsprechende Bemühungen gegeben. Sie wurden bereits im Keim erstickt.

 

Vielleicht kann das Frankfurter Kollegium ein erster Schritt sein, doch noch eine einzige Partei des Liberalismus in Deutschland entstehen bzw. sich entwickeln zu lassen - sei es aus der Piratenpartei oder doch noch aus der FDP.

 

Ich werde die Hoffnung darauf nicht aufgeben.

 

Freundlich-liberale Grüße

Wolfgang