Helge Ziegler, Von der FDP zu den Freien Demokraten: Aufbruch in eine neue Zeit

"Auf dem Dreikönigstreffen hat sich die FDP von "Den Liberalen" optisch verabschiedet. Wirklich? Dass dem nur scheinbar so ist und die Freien Demokraten die einzige Partei des wahren Liberalismus ist, das zeigt der Autor in seinem Buch auf. Die anderen Parteien haben es allerdings verstanden, die Schwäche der FDP zu nutzen und den Begriff "Liberalismus" für sich zu besetzen. Von daher war es nur folgerichtig, dass die FDP diesen Kampf um die Begriffshoheit um den "Liberalismus" aufgegeben, aber dennoch sich von ihm selbstredend nicht verabschiedet hat. Dafür nimmt sie sich verstärkt dem noch viel höheren Ziel, nämlich der Freiheit an und bringt dies jetzt auch im ihrem Parteinamen zum Ausdruck. Damit besetzt sie die ultimative Forderung nach Freiheit, die sie wie keine andere Partei vertritt, ganz alleine. Denn die Freien Demokraten sind keine Partei, die erziehen will, sondern jedem das Recht einräumt, sich nach seinen Vorstellungen frei zu entwickeln. Es ist dem Autor gelungen, diese Thesen zu vertiefen."

 

Wer ist Helge Ziegler? Ich kannte ihn bisher nicht, hatte von ihm noch nie gehört. Durch Zufall bin ich auf sein Buch vom 11. November 2015 aufmerksam geworden.

 

"Jahrgang 1953, verheiratet, zwei Kinder, vier Enkel, Unternehmer in der Immobilienwirtschaft seit 1981, Dipl. Wirtschaftsjurist, Dipl. Immobilienwirt, Immobilienfachwirt, Geschäftsführender Gesellschafter der Immobilia GmbH, seit 2011 Vorstandsmitglied des BVFI - Bundesverband für die Immobilienwirtschaft in Frankfurt am Main, seit 2015 dessen Präsident, zuständig für interne wie externe Rechtsfragen, Fachvorträge und Schulungen, politische Interessenvertretung der Immobilienwirtschaft"

 

Ich weiß nicht, ob es Ziegler fast sieben Jahre später, nach "Flüchtlingskrise" und COVID-19-Pandemie auch noch so sieht. Ich konnte es nie so sehen.

 

"Wahrer Liberalismus" - Was soll das sein? Liberalismus ist Liberalismus, er ist freiheitlich und gleichzeitig sozial. Anderenfalls ist es Anarchismus, Kapitalismus oder Libertarismus.

 

Die FDP hat sich am 6. Januar 2015 durch den Verzicht auf den Zusatz "Die Liberalen" nicht nur optisch und scheinbar, sondern tatsächlich und ganz bewußt vom Liberalismus verabschiedet, zumindest sehr deutlich von ihm distanziert.

 

Dieser Schritt hat Tür und Tor für Freie Demokraten geöffnet, die keine Liberalen sind, mit denen die FDP seit ihrer Gründung zu kämpfen hat und von denen sie sich in den 1970er Jahren befreit geglaubt hatte. Deshalb wurde im Jahr 1976 der Zusatz "Die Liberalen" eingeführt.

 

Diesen Freien Demokraten, die vielleicht die ultimative Forderung nach Freiheit besetzen, aber eben nicht die Freiheit in liberalem Sinne, die immer mit den anderen beiden Grundwerten des Liberalismus, Gleichheit und Brüderlichkeit, verknüpft ist, verdankt die FDP auch, daß sie FDP, Freie Demokratische Partei, und nicht Liberaldemokratische Partei heißt.

 

Wer waren und sind diese Freien Demokraten, die keine Liberalen sind? Zum Zeitpunkt der Gründung der FDP vor fast 75 Jahren waren es vor allem ehemalige Deutschnationale und Nationalsozialisten.

 

Heute sind es wohl eher Menschen, die auch für die Gründung der Partei "Alternative für Deutschland" und später der Partei "Liberal-Konservative Reformer" verantwortlich waren, denen aber vor allem die AfD inzwischen zu weit in den Rechtsextremismus abgedriftet und die LKR zu unbedeutend ist. Menschen, denen die CDU nicht kapitalistisch genug, noch zu sozial(istisch) und möglicherweise auch zu wenig national(istisch) ist.

 

Kann es für Liberale richtig sein, den Kampf um die Begriffs- und Deutungshoheit über den Liberalismus aufzugeben? Nein. Niemals. Das kann nur jemand meinen, der kein Liberaler ist.

 

Liberale wollen zwar auch niemanden erziehen, trotzdem geht es ihnen aber auch nicht nur darum, jedem das Recht einzuräumen, sich nach seinen Vorstellungen frei zu entwickeln. Denn Liberale kennen Werte, Regeln und Grenzen.

 

"Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."

 

"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

 

Niemand braucht eine "AfD light" oder eine "'bessere' CDU der 1980er Jahre". Gebraucht wird eine liberale, die Liberale Partei Deutschlands.