Marktwirtschaft und Opel (27.2.2013)
Sehr geehrter Herr Gerstenhöfer,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Auch ich bin der Auffassung, dass General Motors bei Opel nicht klug vorgeht. Insbesondere ist es ein Fehler gewesen, Aktivitäten in den Wachstumsmärkten China und Lateinamerika zu erschweren.
Die FDP-Bundestagsfraktion erwartet von General Motors einen verantwortlichen und fairen Umgang mit dem Unternehmen Opel und seinen Beschäftigten. Darauf weise ich auch regelmäßig in der Öffentlichkeit hin.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Brüderle
Marktwirtschaft, die FDP und Opel ... (29.1.2013)
Sehr geehrter Herr Brüderle,
leider hatten Sie bisher keine Gelegenheit, mir auf meine E-Mail vom 23.1.2013 zu antworten bzw. antworten zu lassen.
Ich meine, hier hätte es eine sehr gute Gelegenheit gegeben, die liberale Position auf der einen Seite gegen den Kapitalismus mit seiner
Tendenz zu Monopolen und zum "Raubtier- oder Heuschreckenkapitalismus" und auf der anderen Seite für die Soziale Marktwirtschaft, für einen funktionierenden Konkurrenzkapitalismus mit einem
starken Staat als "Marktwächter" deutlich zu machen.
Auch der vermeintlich liberale Bundesminister für Wirtschaft und Technologie hat es nach meinem Empfinden nicht geschafft, sich hier über die
Medien Gehör für einen liberalen Standpunkt zu verschaffen.
Es wurde wieder einmal eher der Eindruck bestätigt oder gar verstärkt, daß die FDP einseitig auf der Seite der Arbeitgeber, des Kapitals und
der Konzerne steht. Die sozialen Aspekte des Liberalismus kommen - wie immer - bei der FDP zu kurz.
Da kann man noch so viel vom Mittelstand, von der Mittelschicht und von den Leistungsträgern unserer Gesellschaft sprechen und schreiben; die
Realität sieht anders aus. Schade.
Setzen Sie sich endlich für eine liberale und damit soziale Marktwirtschaft ein, die diesen Namen auch verdient, und sorgen Sie dafür, daß der
Grundsatz "Eigentum verpflichtet" (wieder) zur Geltung kommt.
Wo bleiben - gerade bei Kapitalgesellschaften, bei den Konzernen - das unternehmerische Risiko, die (soziale) Verantwortung, die Haftung des
Eigentümers und das Verursacherprinzip?
Wir brauchen eine marktwirtschaftliche Ordnung insbesondere für diese Unternehmen ohne Unternehmer? Dort tragen inzwischen die Mitarbeiter und
deren Vertretungen oft mehr Verantwortung für das Unternehmen und Volkswirtschaft und Gesellschaft als die sogenannten Manager, die dafür hoch bezahlt werden, aber nur an kurzfristigen Renditen
und Erfolgen und ihr eigenes persönliches Fortkommen interessiert sind. "Nach mir die Sintflut", lautet die Devise.
Wo sind denn die Unternehmerpersönlichkeiten, die Deutschland wirtschaftlich erfolgreich gemacht haben, und sich ihrer Verantwortung bewußt
waren und ihr auch gerecht wurden? Die sich für "ihr" Unternehmen, für ihre Mitarbeiter und für dessen und deren Zukunft interessiert und engagiert haben - nicht nur für sich selbst.
Wohin soll das führen? Ich nenne nur die Stichworte Mobbing, Bossing und Burn-out. Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch diese
Möchte-gern-Unternehmer verursacht wird, ist kaum zu beziffern, aber für unsere Zukunft und die unserer Kinder und Kindeskinder fatal.
Hier sind echte und vor allem konsequente Liberale gefragt! Hier braucht es eine wirkliche Partei der Sozialen Marktwirtschaft - nicht nur in
Sonntagsreden und auf sehr geduldigem Papier.
Mit freundlich-liberalen Grüßen
Ihr Wolfgang Gerstenhöfer
Marktwirtschaft und Opel (23.1.2013)
Sehr geehrter Herr Brüderle,
für Ihre (künftige) Rolle als Spitzenkandidat der FDP anläßlich der in diesem Jahr noch anstehenden Wahlen zum Deutschen Bundestag wünsche ich
Ihnen viel Erfolg!
Wann werden Sie denn - den Medien konnte ich dazu noch nichts entnehmen - die Opelaner in Bochum besuchen, um deutlich zu machen, daß das
Verhalten des Vorstands der Adam Opel AG und vor allem der Corporate Officers von General Motors nichts, aber auch gar nichts mit Sozialer Marktwirtschaft zu tun hat?
Welche Maßnahmen wird die FDP vorschlagen bzw. fordern, damit es zukünftig möglichst nicht mehr zu solchen Ereignissen kommt, die zum einen
Arbeitsplätze und damit die wirtschaftliche Existenz von vielen Menschen gefährden und zum anderen dem Ansehen der Sozialen Marktwirtschaft und dem Glauben an sie erheblich schaden?
Mit freundlich-liberalen Grüßen
Ihr Wolfgang Gerstenhöfer