Europa- und Kommunalwahlergebnisse

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Sent: Tuesday, May 27, 2014 10:08 AM
Subject: Wahlergebnisse
 
Lieber Herr Lindner,
 
nach den Europa- und auch den Kommunalwahlergebnissen sollten Sie mit Ihren Beratern sehr ernsthaft und sehr intensiv darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit ist, die FDP deutlich breiter aufzustellen - sowohl im Hinblick auf die Themen als auch die Zielgruppe.
 
Es wird nicht genügen, ehemalige FDP-Wähler von der CDU wieder abzuwerben, die die FDP ohnehin nur mit Blick auf ihre Funktion gewählt haben. Das wird die FDP nicht dauerhaft über fünf Prozent und auf absehbare Zeit auf die möglichen 20 bis 30 Prozent bringen.
 
Nun muß es darum gehen, alle Liberalen endlich in einer Partei zu vereinen und damit allen Liberalen eine politische Heimat zu geben. Das ist machbar!
 
Sammeln Sie die Liberalen ein, die sich vor allem zu Bündnis 90/Die Grünen, zur Piratenpartei, zur AfD, in den Kreis der Nicht(mehr)wähler und vereinzelt auch zu SPD und CDU verirrt haben, holen Sie die Liberalen Demokraten wieder zurück und schaffen Sie eine wirklich neue, eine liberale und damit soziale und trotzdem freiheitliche FDP - meinetwegen auch mit einem neuen Namen. (Sie sollten auch darüber nachdenken; sicher haben Sie es auch schon mal getan.)
 
Füllen Sie das derzeitige Vakuum. Es gibt zur Zeit keine liberale Partei. Und das ist sehr schlecht!
 
Falls Sie sich etwas Zeit nehmen können und wollen, besuche ich Sie gern mal in Ihrem Büro im Düsseldorfer Landtag. Dann können wir vielleicht mal ein paar Minuten in Ruhe über Ihre und meine Vorstellungen für die Liberalen in der Bundesrepublik Deutschland reden und unsere Informationen und Erfahrungen dazu austauschen.
 
Ein Vorbild könnten die NEOS (8,1 %) im positiven Sinne, aber in gewisser Hinsicht auch die FPÖ (19,7 %) in Österreich sein. Die FPÖ gibt zwar zu oft die falschen Antworten - gar keine Frage -, aber sie stellt durchaus richtige Fragen und besetzt populäre Themen.
 
Nutzen Sie die Chance der Krise des organisierten Liberalismus - vor allem mit Blick auf die Große Koalition und die außerparlamentarische Oppositionsrolle. Sie haben die Möglichkeit, etwas zu schaffen, was 1861, 1918 und 1948 leider nicht gelungen ist, nämlich eine einzige liberale Partei zu schmieden.
 
Eine gute Grundlage dafür könnte die Liberale Positionsbestimmung der FDP Schleswig-Holstein sein. Viel Erfolg und gutes Gelingen!
 
Beste Grüße
Ihr Wolfgang Gerstenhöfer
liberal - sozial und trotzdem freiheitlich