Brückenschläge - Zwei Generationen, eine Leidenschaft
Gerade habe ich das Buch "Brückenschläge - Zwei Generationen, eine Leidenschaft" von Hans-Dietrich Genscher und Christian Lindner gelesen, dessen Inhalt in dem Zeitraum von Dezember 2012 bis Februar 2013 entstanden ist.
Ich frage mich, warum und wodurch aus dem Liberalen Christian Lindner, der glaubt, bei den Freiburger Thesen handele es sich um eines der besten Dokumente, um einen zeitgemäßen Liberalismus darzustellen, der Frei(heitlich)e Demokrat Christian Lindner geworden ist.
War es das Trauma, daß die FDP am 22. September 2013 erstmals bei einer Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist, die sie bis dahin immer, wenn auch oft nur sehr knapp, überspringen konnte?
Ich verstehe es nicht. Es bleibt mir ein Rätsel. Weshalb hat er die Brücke zu Hans-Dietrich Genscher verlassen?
Er hatte die Möglichkeit, aus der FDP endlich die Liberaldemokratische Partei, die sie bereits 1948 werden sollte, die Liberale Partei Deutschland zu machen.
Er wollte sich an der österreichischen Partei "NEOS - Das Neue Österreich und Liberales Forum" orientieren. Dann hat er sich anders entschieden, einen anderen Weg gewählt.
Wieso? Was ist geschehen? Wozu? Ich weiß es nicht. Es läßt mich ratlos zurück, da ich mal große Hoffnungen in Christian Lindner gesetzt habe, als er von Guido zum Generalsekretär gemacht worden war und auch oder gerade als er von diesem Amt zurückgetreten ist.
War es nur Schau, nur Verstellung, Anbiederung, um die Übernahme des FDP-Bundesvorsitzes vorzubereiten? Das kann und will ich nicht glauben, mir nicht vorstellen.
Er hätte das Erbe von Hans-Dietrich Genscher und Guido Westerwelle antreten können. Er hat es nicht getan.
Vielleicht sollte Lindner das Buch selbst noch einmal lesen. Ich kann es allen Freien Demokraten sehr empfehlen.
Ob er seinen liberalen Weg, die Brücke zu Genscher doch noch wiederfindet? Ich würde es "meiner" FDP, der Bundesrepublik Deutschland, ihm und mir wünschen!